Zahnpflege beim Baby

Zahnpflege beim Baby beginnt mitnichten erst dann, wenn die ersten Zähnchen zu sehen sind. Zahnpflege beim Baby sollte hingegen eher als Zahnfleischpflege und Zahnpflege begriffen werden. Worauf es ankommt, um Babys Zähne altersgerecht zu pflegen, verrät der folgende Beitrag.

Zahnungshilfe und Zahnpflege in einem!?

Einige Zahnungshilfen im Handel sind gut dafür geeignet, das Zahnen zu erleichtern, wie etwa Zahnungshilfen aus Silikon, die durch Kauen auf dem kindgerechten Gebilde für Schmerzlinderung im Kindermund sorgen. Auch Zahnbürsten-Lernsets sind nach demselben Prinzip gefertigt: Sie haben weiche Silikonnoppen, die durch Kaubewegungen das Zahnfleisch massieren. 

Weitere Zahnungshilfen sind Veilchenwurzel und Zahnungsgel, kalte Waschlappen, eine gekühlte Gurke sowie beruhigende Tinkturen auf Basis von Kamille, Nelke oder Lavendel.

Zum Reinigen der Zähne in Eigenregie sind diese Zahnungshilfen allerdings nicht gemacht. Spätestens dann, wenn die ersten Zähnchen durch das Zahnfleisch lugen, gilt es diese täglich zweimal sanft aber gründlich zu reinigen. Eine Zahnbürste, die in ihren Proportionen, Borstenart und ihrem Härtegrad auf Babys Mund abgestimmt ist, ist hierfür die beste Variante.

Bereits vor dem ersten Griff zur Baby-Zahnbürste ist es sinnvoll, den Mund regelmäßig mit Wasser auszuspülen – insbesondere nach den Mahlzeiten. Das schützt die kommenden Milchzähne und das Zahnfleisch.

Beißring

Bevor der erste Zahn durchbricht …

… ist es bereits möglich, das Kind auf das spätere Zähneputzen vorzubereiten. Das funktioniert, indem Eltern mit der sauberen Fingerkuppe über den Kieferkamm streichen. Auch Fingerlinge können hierfür genutzt werden. Die sanfteste Methode, um ein Baby an das Zähneputzen zu gewöhnen ist das Säubern der Zähne mit einem sauberen, fusselfreien Tuch.

Zahnpflege beim Baby – so klappt es in der Praxis

Bei der Zahnpflege beim Baby gilt das Prinzip: aller Anfang ist schwer – für Babys und Eltern. Allerdings funktioniert das Zähneputzen mit ein bisschen Übung ebenso schnell wie das Trinken aus der Flasche oder die erste Beikost-Gabe.

Diese Tipps helfen bei der reibungslosen Zahnpflege beim Baby:

    • Eltern können sich den Anfang erleichtern, wenn sie sich samt Nachwuchs vor einen Spiegel setzen. Der Rücken des Babys ist dabei dem Bauch der Eltern zugewandt. So können Eltern dieselbe Bewegung absolvieren als würden sie sich selbst die Zähne putzen. Der Nachwuchs wird diese Aktion der Eltern sicherlich als witzige Beschäftigung begreifen – und neugierig über den Spiegel alles verfolgen.
    • Das Zähneputzen als Ritual im Tagesablauf morgens und abends einzubauen, hilft dabei, dass sich Kinder an das Prozedere gewöhnen und auch die tägliche Notwendigkeit begreifen. Zahnputz-Reime erfreuen die Kinder zusätzlich und sorgen dafür, dass das Zähneputzen zum Spaßfaktor und nicht zur Qual wird.
    • Wer als Elternteil auf fluoridhaltige Zahnpasta setzt, muss darauf achten, dass der Nachwuchs die Zahnpasta zuverlässig wieder ausspuckt. Wenig hilfreich ist in diesem Zusammenhang lecker schmeckende Zahnpasta, die nach Bonbon oder Früchten schmeckt, denn diese wird nicht selten als süße Leckerei verkannt.
    • Sauber werden Babys Zähnchen mit einer altersgerechten Zahnbürste mit weichen Borsten. Zahnmediziner sind sich darüber einig, dass weder Fingerling noch Wattestäbchen dieselbe Reinigungsleistung entfalten können. Die beste Reinigung erzielen kreisrunde Bewegungen und sanfter Druck.

Ab dem Alter von drei oder vier Jahren können Kleinkinder sich selbst die Zähne putzen, allerdings hapert es oft noch an der Gründlichkeit. Deswegen müssen Eltern nachputzen, um sicherzugehen, dass die Zähne auch wirklich gut gereinigt werden.

Mit Fluorid gegen Karies

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung rät Eltern dazu, Karies mit Fluorid vorzubeugen. Fluorid ist ein Baustein in der Kariesprävention, denn Fluorid stärkt den Zahnschmelz und macht diese äußere Zahnschicht widerstandsfähiger gegen Säuren und Bakterien. Da die Fluoridkonzentration in Wasser und Lebensmitteln jedoch keinen ausreichenden Schutz bietet, empfehlen Zahn- und Kinderärzte zusätzliche Fluoridgaben. Je nach Alter bekommen Babys Zähne Fluorid in Form einer Tablette oder über die Zahnpasta. Wichtig ist dieser zusätzliche Schutz vor allem deswegen, weil Milchzähne besonders kariesanfällig sind.

Das Bundeszentrum für Ernährung empfiehlt:

  • Ab der Geburt bis zum ersten Zahn täglich eine Fluoridtablette zu geben. Diese Tablette soll den Fluoridgehalt decken und Vitamin D liefern. Geeignet sind Präparate mit 0,25 mg Fluorid und Vitamin D. Achtung: Bekommt das Baby Säuglingsnahrung auf Wasserbasis, ist die Gabe von Vitamin D ausreichend, wenn das Wasser einen Fluoridanteil von 0,3 mg /l hat.
  • Ab dem ersten Zahn bis einschließlich zum 12. Lebensmonat ist zweimal tägliches Zähneputzen Pflicht. Nutzen Eltern dafür fluoridhaltige Zahnpasta, entfällt die Fluoridtablette. Stattdessen wird empfohlen, einmal täglich eine Vitamin-D-Tablette zu geben. Werden die Zähnchen des Babys mit einer Zahnpasta ohne Fluorid gereinigt, kann die Tablette, die Fluorid und Vitamin D liefert, weiterhin gegeben werden.
  • Im Alter zwischen 12 und 24 Monaten sollten die Zähne zweimal täglich mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta (mit 1.000 ppm Fluorid) gründlich  geputzt werden. Fluoridtabletten sind nun nicht mehr nötig. Für Kinder in diesem Alter ist eine Zahnpastamenge in der Größe eines Reiskorns ideal. Das entspricht etwa 0,125 g Zahnpasta.
  • Im Alter zwischen zwei und sechs Jahren sollten die Zähne zwei bis dreimal täglich geputzt werden. Bei jedem Zahnputz-Durchgang kommt eine fluoridhaltige Zahnpaste in Erbsengröße auf die Zahnbürste. Das entspricht etwa 0,25 g Zahnpasta. In diesem Zeitraum lernen die Kinder von den Eltern, wie sie ihre Zähne pflegen.
Baby Zahnbürste

Fluorid-Fahrplan für Baby- und Kinderzähne

Alter

Putzempfehlung

Fluoridempfehlung

ab Geburt bis zum ersten Zahn

 

1 Fluoridtablette mit Vitamin D

 

alternativ: Säuglingsnahrung auf Wasserbasis

vom ersten Zahn bis zum 12. Lebensmonat

zweimal täglich Zähneputzen

Zahnpasta mit Fluorid

ODER

1 Fluoridtablette mit Vitamin D

12 bis 24 Monate

zweimal täglich Zähneputzen

Zahnpasta mit Fluorid

zwei bis sechs Jahre

zweimal täglich Zähneputzen

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Gesunde Kinderzähne – vom ersten Zahn an

Neben der Zahnpflege beim Baby und dem altersangepassten Fluoridgehalt gibt es vor allem Verhaltensweisen, die gesunde Zähne begünstigen können. So ist die Vorbildfunktion der Eltern hier enorm wichtig – und zwar sowohl was die Zahnhygiene betrifft als auch mit Blick auf den regelmäßigen Besuch beim Zahnarzt. Um etwaige Zahnkrankheiten oder die Kariesanfälligkeit nicht auf das Kind zu übertragen, sollten Eltern niemals Löffel und Schnuller ablutschen. Die Idee, dass der Speichel der Eltern nicht schädlich ist, ist ein Trugschluss, denn genau auf diesem Weg wandern Kariesbakterien vom Mund der Eltern in den Mund des Nachwuchses.

Darüber hinaus verhelfen diese Tipps zu gesunden Kinderzähnen:

  • Direkt nach dem Essen sollte der Mund ausgespült werden. Idealerweise werden die Zähne nach der Mahlzeit geputzt.
  • Schnabeltassen und Saugerflaschen sind zum Trinken gemacht – und nicht zum Nuckeln. Eltern sollten ihre Kinder daran gewöhnen, zu trinken und die Flasche wieder abzusetzen.
  • Süße Getränke sind idealerweise komplett zu vermeiden. Einmal an Wasser und ungesüßten Tee gewöhnt, tut das nicht nur den Zähnen gut, sondern verhindert auch die unkontrollierte Zunahme von Kalorien.
  • Eine zahngesunde Ernährung ist reich an Kalzium und arm an Zucker. Speisen, die schwer zu kauen sind, sind gut für die Zähne, denn sie fördern die Speichelbildung. Werden Pausen zwischen den Mahlzeiten eingehalten, sorgt das für mehr Mineralstoffe im Mund.

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