Was ist Scharlach?
Scharlach ist eine Kinderkrankheit, die heutzutage weitaus milder verläuft als in der Vergangenheit. Der Grund dafür sind bessere Hygienebedingungen und die Möglichkeit Antibiotika, beispielsweise in Form von Penicillin-Tabletten, zu verabreichen. Damit ist die Kinderkrankheit Scharlach schnell ausgestanden – wenn sich keine weitere Kontaktperson infiziert.
Es beginnt mit Halsschmerzen, Fieber und Schluckbeschwerden
Etwa ein bis drei Tage nach einer Infektion mit Scharlach klagen die meisten Kinder über Schmerzen beim Schlucken und im Hals. Schüttelfrost und Fieber, Ausschlag und Übelkeit sowie geschwollene Lymphknoten und Mandeln können ebenfalls auf Scharlach hindeuten.
Auch allgemeine Abgeschlagenheit ist ein Zeichen dafür, dass die Kinderkrankheit sich den Weg durch den kindlichen Körper bahnt.
Vor allem bei kleineren Kindern treten häufig auch Bauchschmerzen in Verbindung mit Scharlach auf.
Nachdem diese lange Liste an Symptomen doch vergleichsweise unspezifisch ist und auf vielerlei Kinderkrankheiten hindeuten kann, ist ein Symptom ein vergleichsweise sicherer Hinweis auf Scharlach – nämlich ein rote Zunge und rote Punkte auf dem ganzen Körper.
Bezeichnet wird die rote Zunge umgangssprachlich auch als „Himbeerzunge“. Die roten Punkte, die ein bis zwei Tage nach der Infektion entstehen, sind rau, sollten aber nicht jucken oder schmerzen. Sie können sechs bis neun Tage anhalten. Die Scharlach anzeigenden roten Punkte sparen Hand- und Fußflächen sowie das Dreieck zwischen Mund und Kinn aus. Dorthin wandern sie nicht. Dafür sind sie an der Leiste und unter den Achseln meist besonders deutlich zu sehen.
Ein Verdacht genügt – und Eltern sollten schnell zum Kinderarzt gehen
Unabhängig davon, wie unangenehm die Symptome sind und wie schwer die Infektion das Kind beutelt, ansteckend ist die Krankheit immer – und das sogar recht einfach per Tröpfcheninfektion. Deswegen gilt für Eltern: Bereits beim Verdacht auf Scharlach darf das Kind weder in den Kindergarten, noch zur Schule und erst recht nicht in die Spielgruppe oder zum Sporttraining. Eltern sollten den Kinderarzt konsultieren und schnell abklären lassen, ob es sich um Scharlach handelt.
A-Streptokokken heißen die Bakterien, die Scharlach auslösen können. Und sie sind durchaus eine kleine Besonderheit, denn Streptokokken sind normalerweise die Auslöser für Mandel- und Rachenentzündungen. Allerdings bilden A-Streptokokken ein spezielles Gift im Körper aus, das zum Ausschlag auf der Haut des Kindes führt.
Ob Scharlach milde verläuft, ist abhängig vom Weg, dem die Bakterien durch den Körper folgen. Unbehandelt könnten die Bakterien im Ohr oder bei den Mandeln für eine eitrige Entzündung sorgen. Selbst rheumatisches Fieber oder Wundscharlach sind mögliche, aber seltene Folgeerkrankungen. Ob es sich um Streptokokken handelt, wird der Kinderarzt mithilfe eines Rachenabstrichs feststellen, der entweder sofort ein Ergebnis liefert oder im Labor ausgewertet werden muss.
Sind Antibiotika wirklich nötig?
Häufig stellen Eltern dem Kinderarzt diese Frage, wenn es darum geht, die Kinderkrankheit Scharlach zu behandeln. Dieser wird dann voraussichtlich diesen wichtigen Hinweis zur Einnahme von Antibiotika liefern: Antibiotika helfen oft binnen weniger Tage gegen die Beschwerden, die mit Scharlach einhergehen. Darüber hinaus haben Antibiotika bei Scharlach einen weiteren positiven Nebeneffekt: Bereits 24 Stunden nach der Einnahme von Antibiotika besteht keine Ansteckungsgefahr mehr. Unbehandelt könnten sich Kontaktpersonen hingegen bis zu drei Wochen anstecken. Da Antibiotika vor allem die Bakterien bekämpfen, raten Kinderärzte bei Bedarf zusätzlich zu fiebersenkenden oder schmerzlindernden Mitteln.
Winterzeit ist Scharlach-Zeit
Mediziner wissen: Gerade im Winter ist Höchststand für die Scharlach-Bakterien im Rachenraum – obgleich nicht alle Bakterien zwingend dafür sorgen müssen, dass die Krankheit ausbricht.
Wurden Bakterien trotz fehlendem Ausbruch von Scharlach nachgewiesen, sind die Kinder meist nicht ansteckend. Um eine Verbreitung zu verhindern und einem Ausbruch der Krankheit vorzubeugen, ist häufiges Händewaschen ein wichtiger Weg. Eltern sollten Wert darauf legen, ihren Kindern gründliches Händewaschen nach jedem Aufenthalt draußen und generell beim nach Hause kommen schon früh beizubringen.
Da die Bakterien über Tröpfchen übertragen werden, sind Niesen und Husten natürlich besonders große Risikofaktoren. Weitere Vorsichtsmaßnahmen können nicht ergriffen werden, auch eine Impfung gegen Scharlach gibt es nicht.
Haben Eltern den Verdacht, dass ihr Kind Scharlach hat, sollte ein Kinderarzt diese Ahnung bestätigen oder widerlegen. Denn im deutschen Infektionsschutzgesetz ist festgelegt, dass alle, bei denen der Verdacht besteht, dass sie Scharlach haben, ebenso wenig Kindergarten oder Schule besuchen dürfen wie jene, die per Befund Scharlach haben.
Da Scharlach nicht jedes Kind einschränkt, kann es durchaus sein, dass ein krankes Kind gar nichts von der Erkrankung spürt – und im schlechtesten Fall weitere Kindergartenkinder oder Mitschüler ansteckt.
Das sollten Eltern bei (Verdacht auf) Scharlach tun | Das dürfen Eltern nicht tun |
– Verdacht mit Rachenabstrich beim Kinderarzt bestätigen/widerlegen – Kindergarten/Schule informieren – Bettruhe verordnen bis die Infektionsgefahr vorüber ist – Einnahme von Antibiotika überwachen (auch bei Besserung) – Reichlich Getränke und weiche Nahrung bereitstellen – Kontaktpersonen informieren | – Das Kind in den Kindergarten/in die Schule schicken – Das Kind mit Freunden spielen lassen – Eindeutige Symptome ungeklärt lassen |
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An Scharlach können Kinder und Erwachsene mehrmals erkranken
Vor einer weiteren Ansteckung mit Scharlach ist übrigens niemand wirklich gefeit – auch diejenigen nicht, die schon einmal Scharlach hatten. Zwar ist der Körper vor eben dem Giftstoff der A-Streptokokken, das die erste Erkrankung ausgelöst hat, geschützt. Doch wenn sich diese Toxine verändern, ist eine weitere Erkrankung nicht ausgeschlossen.