Sicher unterwegs mit Baby und Kleinkind
Häufig steht Babys erste Autofahrt bereits dann an, wenn es nach der Geburt im Krankenhaus oder Geburtshaus heißt: „Ab nach Hause!“
Umso wichtiger ist es, die (Sicherheits-)Tipps und Vorschriften für Autofahrten mit dem Nachwuchs zu kennen und zu befolgen. Als ersten Kindersitz wählen Eltern meist eine Babyschale, verwendbar für Kinder von Geburt an bis maximal 13 kg. Diese sind von der Handhabung her sehr praktisch, eignen sich jedoch nur für eher kurze Fahrten. Bei längerer Verwendung am Stück kann durch die gekrümmte Haltung die noch sehr empfindliche Wirbelsäule des Babys geschädigt werden. Besser wäre es auf langen Strecken, den Säugling in einer liegenden Vorrichtung zu transportieren, wie beispielsweise einem Kinderwagenaufsatz mit Gurtsystem oder einer speziellen Babywanne.
Ist dies nicht möglich, sollten bei längeren Fahrten unbedingt regelmäßige Pausen eingelegt werden, bei denen das Baby aus der Schale genommen wird und sich strecken kann. Für diesen Fall empfiehlt es sich, immer eine dickere Decke dabei zu haben, auf die man das Kind beim Boxenstopp legen kann.
„Als Faustformel gilt, in den ersten sechs Lebenswochen des Kindes die Fahrtzeit auf zwei Stunden am Stück zu beschränken.“
Ein nicht zu unterschätzendes Risiko beim Autofahren ist Babygeschrei
Zum einen stellt der enorme Lärm – der bis zu 120 Dezibel erreichen kann und damit vergleichbar mit dem eines Donners oder eines Presslufthammers ist – eine große Belastung für die Ohren dar, vor allem im engen Innenraum des Autos.
Zum anderen kann sich der Fahrer womöglich nicht mehr voll auf den Verkehr konzentrieren und im schlimmsten Fall sogar einen Unfall verursachen.
Idealerweise sollte sich das Baby während der Autofahrt daher immer wohlfühlen und gar keinen Grund zum Schreien haben. Hunger, eine volle Windel oder Langeweile sind hier also schlechte Ratgeber. Selbstverständlich sollte man aber niemals versuchen, während der Fahrt die Windeln zu wechseln oder das Baby zu stillen, weil die Verletzungsgefahr hierbei viel zu groß wäre.
Es macht Sinn, etwas Spielzeug parat zu haben, um das Kind bei Laune zu halten. Hilfreich für eine entspannte Autofahrt kann sein, diese auf die frühen Morgenstunden oder sonstige Schlafenszeiten des Säuglings zu legen.
Ist man alleine mit Baby unterwegs, sollte man nicht versuchen, es während der Fahrt zu beruhigen, da man dadurch auch leicht vom Verkehr abgelenkt wird. Besser ist es, so schnell wie möglich anzuhalten, um sich vollends um Juniors Bedürfnisse kümmern zu können. Aus dem gleichen Grund wird auch davon abgeraten, den Säugling auf dem Beifahrersitz zu positionieren. Besser ist auf dem Rücksitz, direkt hinter dem Fahrer, was ohnehin als sicherster Platz im Auto gilt. Sollte es nicht anders möglich sein, als sein Baby auf dem Beifahrersitz zu befördern, muss unbedingt der Airbag ausgeschaltet werden!
Im Hinblick auf mögliche Haltungsschäden sollten Babyschalen grundsätzlich nur unterwegs verwendet und nicht zuhause zweckentfremdet werden, z. B. für's Füttern oder Schlafen. Es spricht aber nichts dagegen, das Kind, wenn es im Auto eingeschlafen ist, in der Schale mit ins Haus zu nehmen und dort noch etwas weiter schlafen zu lassen. (Auch hier bei ganz jungen Babys bitte an die 2-Stunden-Richtlinie denken.)
In diesem Fall das Kind unbedingt angeschnallt lassen, weil nur so die korrekte Position gewährleistet ist!
Ohne Fixierung durch den Gurt kann der Körper des Babys zu tief in die Schale rutschen und es so zu lebensgefährlichen Atemproblemen kommen.
Laut StVO müssen Babys bis zu 15 Monaten im Auto rückwärts gerichtet befördert werden. Experten empfehlen dies jedoch deutlich länger, mindestens bis zu einem Alter von 4 Jahren. Die Nackenmuskulatur von Babys und Kleinkindern ist nämlich noch nicht genügend ausgebildet, um den starken Fliehkräften stand zuhalten. Im Falle eines plötzlichen Rucks, beispielsweise durch eine Vollbremsung oder einen Aufprall, drohen schwerste Gesundheitsschäden – bis hin zu Querschnittslähmung oder sogar Tod des Kindes.
Ist der Säugling also aus seiner Babyschale „hinaus gewachsen“, sollte anschließend ein sogenannter „Reboarder“ verwendet werden. Manche Eltern entscheiden sich auch gleich von Geburt an für ein solches Modell, müssen dann aber auf einige Vorteile einer Babyschale verzichten.
Da die Wahl des richtigen Autositzes eine entscheidende Rolle im Hinblick auf die Sicherheit spielt, ist es empfehlenswert, sich vor dem Kauf im Fachgeschäft beraten und das Kind in den verschiedenen Modellen „probesitzen“ zu lassen.
Der beste Kindersitz ist selbstverständlich nur dann wirklich sicher, wenn er korrekt im Auto montiert und der Nachwuchs sorgfältig darin angeschnallt wird. Dazu bitte unbedingt die Anleitung des Herstellers befolgen!
Auf die Bekleidung im Kindersitz / Autositz achten!
In der kalten Jahreszeit ist zu beachten, dass dicke Winterkleidung im Auto eine tödliche Gefahr (auch für Erwachsene) darstellt, wovor unter anderem der ADAC warnt. Unter der molligen Kleidung entsteht nämlich eine sogenannte „Gurtlose“ – ein Hohlraum zwischen Körper und Gurt, der bis zu fünfzehn Zentimeter betragen kann. Dadurch sitzt der Gurt nicht straff am Körper, was für die Sicherheit jedoch unerlässlich wäre.
Im Falle einer scharfen Bremsung kann er sich tief in den Bauchraum schneiden und lebenswichtige Organe verletzen. Oder das Kind rutscht unter dem Gurt durch und wird im Auto herum- bzw. aus diesem hinausgeschleudert. Daher sollte man es immer ohne Jacke in den Kindersitz setzen und anschnallen. Die Jacke kann man dann von vorne kommend über dem Gurt anziehen oder eine Decke zum Einwickeln bereit halten, idealerweise vorgewärmt im Haus.
Besonders für längere Autofahrten könnte die Bahn eine gute Alternative sein. Viele Züge verfügen über ein Kleinkindabteil, speziell für Kinder bis drei Jahre. Dort haben die Kleinsten Platz zum Spielen und Krabbeln, und man kann sich während der kompletten Fahrt um sie kümmern, ohne dafür extra eine Pause einlegen zu müssen. Reserviert man vorab noch einen Sitzplatz im Abteil, könnte die Reise wesentlich entspannter verlaufen als mit dem Auto.
Eine weitere Möglichkeit zu reisen ist mit dem Flugzeug. Bei den meisten Airlines gilt hierfür ein Mindestalter des Babys von 7 bis 14 Tagen. Jedoch kommt es auch auf das individuelle Befinden des Säuglings an. Im Falle von Atemwegserkrankungen oder Ohrenentzündung sollte man auf einen Flug verzichten. Kinderärzte raten generell von Flugreisen in den ersten vier bis sechs Lebenswochen ab, da die Lunge möglicherweise noch nicht komplett entwickelt ist. Außerdem kann der Druckausgleich besondere Probleme bereiten, verbunden mit starken Schmerzen oder sogar Verletzungen des Trommelfells.
Kinder unter zwei Jahren reisen in deutschen Flugzeugen standardmäßig kostenlos, auf dem Schoß eines Elternteils. Dabei werden sie mit einem sogenannten „Loop Belt“ angeschnallt, der mittels einer Schlaufe am Gurt des Erwachsenen befestigt wird.
Experten sind sich einig, dass diese Vorgehensweise bei Turbulenzen, Durchstarten oder Abbruch des Startvorganges lebensgefährlich für die Kleinen ist. In diesen Fällen wären sie nämlich eine Art „Airbag“ für den Erwachsenen. Dessen Körper würde durch die gewaltigen Kräfte nach vorne schnellen, dabei das Baby oder Kleinkind auf seinem Schoß erdrücken und ihm lebensgefährliche Verletzungen zufügen.
Verkehrsministerium und Luftfahrtministerium wollen die risikoreiche Handhabung, die im Jahr 1994 bereits unzulässig war und durch eine EU-Verordnung seit 2008 wieder praktiziert wird, endgültig verbieten lassen. Bis es irgendwann vielleicht so weit ist, bleibt verantwortungsbewussten Eltern nur, freiwillig auf das „Reiseschnäppchen“ für ihr Baby zu verzichten und einen zusätzlichen Sitzplatz im Flugzeug zu buchen. In diesem Fall muss allerdings ein Kindersitz mitgeführt werden, der für die Verwendung im Flugzeug zugelassen ist.
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„Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen“
Das wusste schon Matthias Claudius. Reist man mit Kindern, trifft dies wahrscheinlich noch mehr zu. Damit es hinterher überwiegend positive Erlebnisse sind, von denen man berichten darf, gilt es, genau abzuwägen und die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Zu guter Letzt fehlt dann nur noch, darauf zu vertrauen, dass der persönliche Schutzengel immer mit an Bord ist. 😉
Gute Reise!