Schwerhörigkeit bei Babys und Kleinkindern erkennen und behandeln
Dass Kleinkinder in den verschiedensten Wachstumsphasen und Schüben nicht hören oder besser gesagt hören wollen, ist den meisten Eltern wohlbekannt. Allerdings gilt es hier zu unterscheiden, ob eine Schwerhörigkeit beim Baby oder Kleinkind vorliegt, also ob die akustischen Informationen nicht ankommen, oder ob das gesprochene Wort der Eltern aus anderen Gründen nicht verarbeitet werden kann bzw. will. Auf welche Anzeichen Eltern schon früh reagieren können, um einen Hörverlust festzustellen und welche Gründe zur Schwerhörigkeit bei Babys und Kindern führen können, ist Thema im nachfolgenden Artikel.
Ärztlichen Rat einholen!
Haben Eltern den begründeten Verdacht, dass es sich um eine Schwerhörigkeit bei Babys und Kleinkindern handelt, sollten sie mit dem Kinderarzt darüber sprechen. Dieser kann – wenn sich der Anfangsverdacht bestätigt – auch zu einem Spezialisten verweisen. Der folgende Beitrag kann lediglich Hinweise und Tipps geben, ersetzt aber keineswegs den ärztlichen Rat.
Schwerhörigkeit bei Babys und Kleinkindern erkennen: Der Hörtest ist Standard beim Neugeborenen
Schon bei den Allerkleinsten gehört im Zeitraum zwischen den ersten Lebensstunden bis zum dritten Lebenstag ein Hörtest zur Erstuntersuchung dazu. Überprüft werden dabei das Innenohr und die äußeren Haarzellen auf ihre Funktion. Dieser Test ist bereits seit 2009 Pflicht und wird bundesweit auf Kosten der Krankenkassen durchgeführt. Dadurch können bereits sehr früh Hörschäden erkannt und anschließend behandelt werden.
Ein auffälliger Hörtest muss übrigens nicht zwingend bedeuten, dass eine Schwerhörigkeit bei Babys und Kleinkindern vorliegt. Gerade bei Neugeborenen befinden sich oft noch Fruchtwasser oder auch Käseschmiere in den kleinen Gehörgängen, die nach einiger Zeit von alleine abfließen. In diesen Fällen werden die Babys häufiger untersucht. Statistiken zeigen: Von einer Hörstörung sind rund ein bis zwei von 1.000 Neugeborenen betroffen. Bei Frühgeborenen ist die Rate 15-mal höher.
- Dreht es den Kopf in die Richtung des Geräusches?
- Reagiert das Kleine auf Laute oder nur auf die Bewegung der Lippen bei Sichtkontakt?
- Wie schreit es? Lauter werdend oder eher monoton?
Wie kann schwerhörigen Babys und Kleinkindern geholfen werden?
Schwerhörigkeit, Taubheit oder Gehörverlust können oft sehr gut behandelt und therapiert werden. Bereits bei leichter bis mäßiger Schwerhörigkeit gibt es die Möglichkeit Hörgeräte zu nutzen, die die Schallwellen verstärken und dem Schwerhörigen das Hören erleichtern.
Bei starker Schwerhörigkeit oder Taubheit werden Cochlea-Implantate empfohlen. Diese Implantate, die in einer Routineoperation angebracht werden, können Nervenimpulse umwandeln und über den Hörnerv an das Gehirn weitertransportieren. Der Routineeingriff ist meist mit einem kurzen Krankenhausaufenthalt von ein bis zwei Tagen für das Kind verbunden. Nach etwa zwei bis vier Wochen wird das Implantat aktiviert und das Kind kann zum ersten Mal mit den neuen Cochlea-Implantaten hören.
An dieser Stelle beginnt die eigentliche Therapie, denn der Umgang mit den Implantaten will gelernt sein. Tägliche Übungen sind hier ebenso wichtig, wie Reha-Übungen mit einem speziellen Audiologen. Kinder, die frühzeitig an Implantate gewöhnt werden, können den Alltag genauso gut meistern und die Umwelt in denselben Klängen wahrnehmen wie gleichaltrige Kinder ohne Schwerhörigkeit.
Wie entsteht eine Schwerhörigkeit bei Babys und Kleinkindern?
- Schwerhörigkeit bei Babys und Kindern kann erblich bedingt sein und beispielsweise durch Gendefekte, Anomalien des Innen- oder Außenohrs, einen Herzfehler, eine Nieren- oder Schilddrüsenerkrankung oder durch Schwerhörigkeitsgene entstehen, die den Hörnerv in seiner Entwicklung hemmen.
- Schwerhörigkeit bei Babys und Kindern kann auch durch den Geburtsvorgang entstehen, zum Beispiel durch Sauerstoffmangel, einer Gelbsucht als Folge einer Unverträglichkeit der Blutgruppen von Mutter und Kind, durch Hirnblutungen oder als Folge einer Frühgeburt.
- Schwerhörigkeit bei Babys und Kindern kann sich bereits in der Schwangerschaft entwickeln, beispielsweise durch eine Rötelnerkrankung im zweiten oder dritten Schwangerschaftsmonat, durch Alkohol- oder Drogenmissbrauch oder durch eine Stoffwechselerkrankung.
Nicht immer sind die Ursachen für die Schwerhörigkeit oder den Hörverlust im Babyalter bereits ab der Geburt vorhanden. In manchen Fällen können Hörschäden auch nach der Geburt in Folge einer Erkrankung entstehen. Das kann beispielsweise in Folge einer Hirnhautentzündung, einer sogenannten Meningitis, der Fall sein. Auch eine Mittelohrentzündung oder Infektionskrankheiten wie beispielsweise Mumps, Masern und Röteln, können eine Schwerhörigkeit bei Babys und Kleinkindern auslösen.
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Schwerhörigkeit bei Babys und Kleinkindern – rechtzeitig erkennen, rechtzeitig handeln
Wird die Schwerhörigkeit von Ärzten oder Eltern im täglichen Zusammenleben mit dem Baby oder Kleinkind rechtzeitig erkannt, stehen die Chancen gut, dass die Schwerhörigkeit effektiv und erfolgreich behandelt werden kann.
Für den weiteren Lebensweg des Kindes ist eine fachärztliche Behandlung in jedem Fall ratsam, da ein gutes Hörvermögen die Grundlage bildet für die sprachliche und geistige Entwicklung des Kindes. Kinder mit einer unbehandelten Schwerhörigkeit ziehen sich meist zurück und wirken auf andere oft unkommunikativ oder trotzig. Später, beispielsweise im Schulalltag, kann der Hörverlust zur Folge haben, dass das Kind dem Unterricht nicht aufmerksam folgen kann und infolgedessen verhaltensauffällig wird. Eltern sollten die Anzeichen ernst nehmen und spätestens im Zuge der U-Untersuchungen den Kinderarzt ansprechen oder vorab einen Hals-Nasen-Ohrenarzt aufsuchen.