Laktoseintoleranz bei Kindern
Ein Glas Milch zum Frühstück, zuckerfreie Cornflakes mit Milch oder aber der Joghurt werden eigentlich als für Kinder wertvolle Lebensmittel deklariert. Wenn Kinder allerdings anschließend über Bauchschmerzen oder gar Krämpfe klagen, sollten Eltern darüber mit dem Kinderarzt sprechen. Dann ist es denkbar, dass der Nachwuchs an einer Milchallergie leidet oder der Arzt eine Laktoseintoleranz feststellt.
Was versteht man unter einer Laktoseintoleranz?
Eine Laktoseintoleranz ist eine Unverträglichkeit auf Milchzucker und auf milchzuckerhaltige Produkte. Klagen Kinder einige Zeit nach dem Verzehr von Milchprodukten über Bauchschmerzen, dann kann das ein Indiz für eine Laktoseintoleranz sein.
Eine Laktoseintoleranz kann angeboren sein, äußert sich aber in der Regel nicht bei Säuglingen, sondern erst als Laktoseintoleranz bei Kindern.
Als Säugling ist der Körper quasi auf die Muttermilch eingestellt. Das Enzym Laktase, welches der Körper produziert, spaltet den Milchzucker im Darm auf und dieser kann im Körper weiterverwendet werden. Sobald das Baby auf normale Nahrung umgestellt wird, produziert der Körper weniger Laktase. Reicht die produzierte Menge nicht aus, um Milchzucker zu spalten, verbleibt der Milchzucker im Darm zurück. Dort wird er von Darmbakterien zersetzt, die jedoch nicht unbemerkt zur Tat schreiten. Sind sie aktiv, entstehen Gase, die zu den typischen Beschwerden führen. Deswegen zeigt sich die Laktoseintoleranz bei Kindern meist mit Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen und Übelkeit.
Eine Laktoseintoleranz ist eher selten
In den ersten fünf Lebensjahren kommt eine Unverträglichkeit auf Milchzucker äußerst selten vor. Die Laktoseintoleranz bei Kindern bleibt häufig unbemerkt. Die sichtbaren Zeichen einer Laktoseintoleranz entwickeln sich dann erst im Jugendalter. Etwa 15 Prozent der Europäer leiden an einer Milchzucker-Unverträglichkeit.
Da Kinder sehr häufig aus verschiedenen Gründen an Bauchschmerzen oder Übelkeit leiden, ist es gar nicht so einfach eine Laktoseintoleranz bei Kindern zu erkennen. Kleine Kinder können sehr schwer erklären, wo der Bauch gerade weh tut. Hier ist die Aufmerksamkeit der Eltern gefragt. Wichtig ist, herauszufinden, wie oft und wie stark die Beschwerden des Kindes sind. Kommt es immer wieder zu Durchfall, Blähungen und Bauchschmerzen, kann es helfen, genau zu beobachten, in welchen Situationen die Beschwerden vorkommen. Kommt es häufig kurz nach dem Verzehr von milchzuckerhaltigen Lebensmitteln zu diesen Symptomen, sollten Eltern mit ihrem Verdacht mit dem Kinderarzt sprechen.
Kinderärzte haben mehrere Optionen, eine Laktoseintoleranz festzustellen
Wenden sich Eltern mit dem Verdacht einer Milch-Unverträglichkeit an den Kinderarzt, prüft dieser, ob es sich um eine Milchallergie handeln könnte, von der etwa zwei bis drei Prozent der Säuglinge betroffen sind, oder ob es sich um eine Laktoseintoleranz bei Kindern handelt.
Um eine Laktoseintoleranz bei Kindern festzustellen, gibt es diese Möglichkeiten:
- Atemtest: Nachdem das Kind eine Milchzuckerlösung getrunken hat, wird ein Atemtest durchgeführt, bei dem die Wasserstoff-Konzentration in der Atemluft gemessen wird. Ist diese zu hoch, besteht schon ein erster Verdacht auf eine Laktoseintoleranz. Durch die Zersetzung des Milchzuckers im Darm entsteht Wasserstoff, der durch das Blut in die Lunge und schließlich in die Atemwege gelangt und dort ausgeatmet wird. Dadurch ist der Wert des Wasserstoffgehaltes in der Atemluft erhöht.
- Laktose-Toleranz-Test: Durch eine mehrmalige Messung des Blutzuckerspiegels nach einer Milchzuckeraufnahme, zeigt sich, ob der Milchzucker vom Körper aufgenommen und gespalten werden kann.
- Auslassungstest: Bei diesem Test müssen die Betroffenen einige Zeit auf milchzuckerhaltige Lebensmittel verzichten. Danach muss eine größere Menge an Milchzucker aufgenommen werden. Jetzt wird die Reaktion des Körpers beobachtet.
Der gängigste Test ist der Atemtest. Ist dieser bereits positiv, kann von einer Milchzuckerunverträglichkeit ausgegangen werden.
So wichtig ist der Gang zum Arzt
Vorsicht! In sehr seltenen Fällen leidet das Kind an einem angeborenen Laktasemangel. Bei diesem Krankheitsbild darf das Kind auf keinen Fall Laktose aufnehmen. Dieses Krankheitsbild manifestiert sich bereits im Säuglingsalter.
Wie wird eine Laktoseintoleranz behandelt?
Gibt es keinen Zweifel mehr an der Diagnose, muss die Herkunft der Laktoseintoleranz bei Kindern geklärt werden. Bei manchen Erkrankungen, wie z.B. bei Morbus Crohn, ist die Unverträglichkeit ein Symptom dieser. In den allermeisten Fällen ist die Laktoseintoleranz jedoch vererbt.
Wenn eine Laktoseintoleranz bei Kindern diagnostiziert wird, wird oft angeraten, im Zuge einer Behandlung auf Lebensmittel mit Milchzucker zu verzichten. Doch mit Blick auf die Lebensmittel, in denen Milchzucker enthalten ist, ist das alles andere als kindgerecht.
In der Praxis hat sich daher dieser Weg für Laktoseintoleranz bei Kindern bewährt: Zunächst verzichtet der Nachwuchs für drei Wochen komplett auf milchzuckerhaltige Produkte. Anschließend wird quasi getestet, wie hoch die Toleranzschwelle ist, sprich: Wie viel Joghurt oder Milch kann der Körper verarbeiten, ohne dass das Kind Bauchschmerzen bekommt. Diese Toleranzgrenze auszuloten, kann einige Zeit dauern, ist dann aber ein guter Weg, um nicht komplett auf klassische Milchprodukte verzichten zu müssen.
Wer seinem Kind bereits in jungen Jahren beibringt, welche Lebensmittel Milchzucker enthalten und wie viel Milchzucker der Körper verträgt, verhilft dem Nachwuchs zu einem wachen Umgang mit der Nahrungsmittelunverträglichkeit – und ebnet den Weg in ein vergleichsweise normales Leben. Heilbar ist die Laktoseintoleranz nämlich nicht.
Allerdings gibt es mittlerweile sehr viele alternative Lebensmittel für laktoseintolerante Menschen. Um diese Lebensmittel zu produzieren, wird in normaler Kuhmilch durch spezielle Verfahren die Laktose bereits vor der weiteren Verarbeitung gespalten. Es bleibt nur eine äußerst geringe Menge an Laktose in der Milch, sodass sie als laktosefrei gelten darf. Diese Milch kann nun zu Käse, Joghurt, Butter und Eis verarbeitet werden. So muss der Nachwuchs trotz der Milchzuckerunverträglichkeit nicht komplett auf Milchprodukte verzichten.
Schon gewusst? In diesen Lebensmitteln steckt Milchzucker
Milchzucker steckt, wie der Name schon sagt, in jedem Milchprodukt. In allen Lebensmitteln, in denen Milch in irgendeiner Form verarbeitet wird, ist die Laktose versteckt. Das bedeutet für die Menschen, die an Laktoseintoleranz leiden auch, dass Laktose mehr oder weniger „sichtbar“ ist. Klar steckt Milchzucker in Milch und Joghurt. Allerdings nicht nur dort. Milchzucker ist auch in vielen Fertigprodukten wie Backwaren, Wurst und Eis enthalten. Eltern müssen hier genau auf die Angaben auf der Verpackung achten.
- Besonders viel Milchzucker steckt in: Kuh-, Schaf- und Ziegenmilch, Eiscreme, Milchschokolade, Schmelzkäse, Milchpulver und Sahne.
- Weniger Milchzucker steckt in: Butter, Camembert, Mozzarella, Feta und Bitterschokolade.
- ✅ PRAKTISCHES ERSTE HILFE SET: Dr. Tills Kindernotfallbox MODULAR (83 Teile) & Lifemed Erste Hilfe Box (64 Teile) - Ideal für zu Hause, Urlaub & Unterwegs
- ✅ DIE DR. TILL KINDERNOTFALLBOX: Diese Erste Hilfe Ausstattung wurde von Kinderärzten der Universitätsklinik Bonn als Erste-Hilfe-Set speziell für Kinder entwickelt. Mit diesem Kindernotfall-Set kannst du kleinere Verletzungen bei deinem Kind versorgen und Erste Hilfe bei Kinderunfällen leisten.
- ✅ DIE LIFEMED ERSTE HILFE BOX: Die 64-teilige Erste-Hilfe-Box von Lifemed bietet ein Sortiment an Erste-Hilfe-Materialien, die zur Versorgung von Verletzungen und Wunden dienen - egal, ob zu Hause oder unterwegs. Eine Box enthält 60 Pflaster-Strips, ein Wund-Pflaster (CLASSIC), ein weißes Wundpflaster (SENSITIVE), ein Heftpflaster und eine Mullbinde. Die Pflaster-Strips & Wund-Pflaster sind latexfrei!
*Letzte Aktualisierung am 2024-11-25 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Kindergarten und Schule müssen Bescheid wissen
Eltern müssen die Unverträglichkeit ihres Kindes dem Personal im Kindergarten oder in der Schule mitteilen. So kann z.B. bei Geburtstagen mit Kuchen dem Kind eine Alternative angeboten werden.