Reiseübelkeit bei Kindern: Woher sie kommt und was hilft
Buchen, einkaufen, packen und losfahren. Wie schön wäre es, wenn der Familienurlaub so durchorganisiert funktionieren würde. Und selbst, wenn Planung und Organisation im Vorfeld problemlos funktioniert haben, zählt dann in vielen Familienkutschen nur noch diese Frage: Welche Hilfe gibt es gegen Reiseübelkeit bei Kindern? Diese Frage kommt spätestens auf, wenn es dem Nachwuchs bereits nach wenigen Fahrtkilometern schlecht wird. Aber was genau ist die Reisekrankheit eigentlich? De facto ist die Reisekrankheit keine Einbildung, sondern sie hat sogar einen Namen. Die Kinotose kann bei Kindern ab zwei Jahren auftreten und ist keine Seltenheit. Was gegen die Übelkeit im Kindersitz hilft, verrät dieser Beitrag.
Reiseübelkeit bei Kindern – was ist das und wer ist betroffen?
Die Reisekrankheit betrifft Jungen und Mädchen gleichermaßen, ist aber keine wirkliche Krankheit. Meist sind Kinder ab circa zwei Jahren betroffen. Auslöser der Reiseübelkeit ist das Zusammenspiel von Gehirn, Gleichgewichtsorgan im Innenohr und der tatsächlichen Wahrnehmung. Babys bleiben oft verschont, weil der Gleichgewichtssinn noch nicht ganz entwickelt ist.
Sind vielleicht die Eltern schuld an der Reiseübelkeit bei Kindern? Könnte sein… Meist sollen sich Kinder auf einer längeren Fahrt möglichst allein beschäftigen – mit Büchern, Spielen oder ähnlichem. Genau in diesen Situationen, also beim Blättern im Bilderbuch, beim Lesen oder beim Spielen, signalisiert das Gehirn Stillstand. Das Gleichgewichtsorgan im Innenohr aber bemerkt die Bewegung, die Abwehrreaktion des Körpers daraufhin sind Schwindel und Übelkeit.
Reiseübelkeit bei Kindern: erkennen und Gegenmaßnahmen ergreifen
- Schläfrigkeit und wiederholtes Gähnen
- Übermäßiges Speicheln
- Kalter Schweiß auf der Stirn
- Kopfschmerzen
- Übelkeit mit Erbrechen,
- Schwindel und Muskelzittern
- sowie Blutdruckabfall und starkes Herzklopfen.
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Hilfe bei Reiseübelkeit bei Kindern – das können Eltern präventiv tun
Wenn bereits im Vorfeld klar ist, dass der Nachwuchs bei längeren Auto- oder Zugfahrten und vielleicht sogar bei Flugreisen an Reiseübelkeit leidet, kann es nicht die Lösung sein, gar nicht zu verreisen. Im schlechtesten Fall bekommt der Nachwuchs schon nach einer halben Stunde Symptome, also beispielsweise auch, wenn eine längere Fahrt zu Bekannten oder Freunden ansteht.
Die folgenden Hilfen können Kurzstrecken und lange Urlaubsreisen deutlich entspannen:
- Nachts Reisen. In den Nachtstunden schlafen Kinder meist und vor allem auch besser als beispielsweise am Tag. Der Gleichgewichtssinn macht beim Schlafen Pause und wird nicht beansprucht. Auch die Strecke, die zurückzulegen ist, kann nachts gut vorangehen, da es auf den Autobahnen überwiegend ruhiger ist. Die Fahrt zu verschlafen, wirkt sich positiv auf das Kind aus, das im besten Fall ausgeruht im Urlaub ankommt. Auch die Nerven der Eltern werden geschont, wenn nicht alle zehn Minuten die Frage danach beantwortet werden muss, wie lange sich die Fahrt noch hinzieht.
- Kein Tablet, Handy oder Bücher. Wissen die Eltern um die Reisekrankheit des Nachwuchses, sollte das Kind während der Autofahrt kein Tablet, Handy oder Buch ansehen. Auch wenn die Autofahrt für die Eltern ohne diese Hilfsmittel größtenteils anstrengender wird, ist es unterm Strich doch entspannter, mit einem gesunden Kind im Urlaub anzukommen, anstatt mit einem Kind, das von Reiseübelkeit gezeichnet ist. Ein kleiner Tipp: für alle Kinder, die im Auto lesen können, ohne dass es ihnen dabei übel wird, gibt es tolle Gamification und Belohnungssysteme, die Kinder zum Lesen motivieren
- Fenster nicht verhängen. Damit das Zusammenspiel von Gehirn und Gleichgewichtsorgan wieder in Einklang kommt, kann es helfen, den Blick aus dem Fenster zu richten. Somit wird die Bewegung realisiert und verarbeitet. Gerade bei älteren Kindern können hier kleine Spiele als Ablenkung weiterhelfen. Das Erraten und Zuordnen von Autokennzeichen oder der Klassiker „ich sehe was, was du nicht siehst“ sind hier Spiele, die keine Reiseübelkeit verursachen sollten.
Hilfe bei Reiseübelkeit bei Kindern – das ist zu tun, wenn’s dem Nachwuchs trotzdem schlecht wird
Hilft jegliche durchdachte Vorbereitung nicht oder die Anzeichen der Reiseübelkeit treten zum ersten Mal überraschend auf, sollten mehrere Pausen in die Reiseroute eingeplant werden. Frische Luft kann den Kreislauf stabilisieren und die Übelkeit lindern.
Fettiges Essen, zu süße Getränke genauso wie penetrante Gerüche sollten vermieden werden, da auch diese die Übelkeit fördern. Es empfiehlt sich, kleine fettarme Snacks mit auf die Reise zu nehmen. Gut geeignet sind Apfelstücke, Karotten oder Salzbrezeln. Ingwertee oder zuckerfreie Kaugummis könnten ebenfalls gegen Reiseübelkeit helfen.
Musikhören kann beruhigen oder einfach nur ablenken. Anstatt dem Schmökern im Lieblingsbuch kann die Hörbuch-Variante ausgewählt werden, die deutlich magenschonender ist als den Blick ins Buch zu richten. Gemeinsames, tiefes Atmen beruhigt und dennoch gilt: Tüten für den Fall des Erbrechens sollten immer griffbereit sein. Diese gehören beispielweise auch in jede gut sortierte Notfalltasche.
Gibt es Medikamente, die bei Reiseübelkeit bei Kindern helfen?
Bei sehr starker und vor allem immer wiederkehrender Reiseübelkeit kann auch auf rezeptfreie Medikamente aus der Apotheke zurückgegriffen werden. Meist sind diese in Form von Zäpfchen, Kaugummis, Tabletten oder homöopathischen Tropfen erhältlich.
Achtung: Einige Präparate machen richtig müde und könnten die Reiseübelkeit lindern sowie beim Schlafen im Auto helfen. In jedem Fall sollte vor Reisebeginn eine ausführliche Beratung beim Kinderarzt in Anspruch genommen werden.
Dem entspannten Urlaub sollte, wenn möglich, nichts im Wege stehen. Nach unvorhersehbaren Verzögerungen, wie beispielsweise einem Stau, ist die Reiseübelkeit eine weitere, unangenehme Begleiterscheinung auf dem Weg in die Ferien. Eltern müssen hier allerdings nicht verzweifeln, sondern sollten vorab die Tipps berücksichtigen, um der Reiseübelkeit vorzubeugen oder die Symptome auf der Fahrt zu lindern.
Und: Übung macht den Meister! Häufiges und vor allem längeres Autofahren kann wirklich dabei helfen, die Sinne zu trainieren, damit sich der Körper langsam ans Autofahren gewöhnt. Auch wenn es schwer ist, daran zu glauben: Es wird besser werden!