Erkältung bei Babys & Kindern

Ratgeber zur Erkältungszeit

Symptome & Ursachen

Wer kennt es nicht? Man fühlt sich müde, schlapp und lustlos, wird von Husten, Schnupfen und Niesanfällen geplagt. Winterzeit = Erkältungszeit

Besonders gemein und lästig ist, wenn es die Jüngsten unter uns erwischt, also Babys und Kleinkinder. Dies passiert leider prinzipiell häufiger als bei Erwachsenen, weil das Immunsystem noch nicht voll ausgebildet ist. Bis zu zehn Infekte pro Jahr sind daher noch in der Norm.

Baby Erkältung

Es gibt über 200 verschiedene Viren, die eine Erkältung verursachen können. Wenn in Folge davon Schleimhäute und der komplette Organismus sowieso schon geschwächt sind, kommt es oft zusätzlich noch zu einer Bakterieninfektion. In diesem Fall hustet das Baby keinen klaren, sondern grünlich-gelben Schleim aus.

Zusätzliche Beschwerden bei einer Erkältung können Kopf- und Gliederschmerzen sowie leichtes Fieber (meist unter 39 Grad) sein. Fieber tritt bei Babys und Kleinkindern öfter auf als bei Erwachsenen, weil dadurch die Erreger auf natürliche Weise bekämpft werden. Daher sollte man nicht sofort zu fiebersenkenden Maßnahmen greifen, sofern das Fieber nicht zu hoch steigt.

Aufgrund starker Schwellung der Nasenschleimhäute kann es zu Atemproblemen kommen, weshalb Babys und Kleinkinder dann oft durch den Mund atmen.

Anders als bei Erwachsenen sind bei ihnen auch oft die Augen gerötet.

Des Weiteren kann es zu einer Schwellung der Lymphknoten kommen, was zu Schmerzen beim Schlucken und bei Berührung führt. Diese ist jedoch ungefährlich und verschwindet nach dem Abklingen der Erkältung von selbst wieder.

"Nicht sofort zu fiebersenkenden Maßnahmen greifen, sofern das Fieber nicht zu hoch steigt"

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Erkältung bei Babys - die Übertragung

Eine Erkältung wird durch Tröpfcheninfektion übertragen, also beim Husten, Niesen und Sprechen. Es gibt aber auch die Möglichkeit der Schmierinfektion.

Da Viren in der Lage sind, auf Haut und Oberflächen einige Zeit zu überleben, können Babys sich anstecken, wenn sie beispielsweise die Augen reiben oder ihre Hand bzw. ein Spielzeug in den Mund stecken. 

Da viele Kleinkinder keine Berührungsängste haben – zum Beispiel sich gegenseitig anfassen, aus dem gleichen Becher trinken, ihre Spielsachen teilen – besteht eine besonders hohe gegenseitige Ansteckungsgefahr.

Wenn das Kind oder ein anderes Haushaltsmitglied erkrankt ist, ist daher die Hygiene besonders wichtig: Regelmäßiges Händewaschen, insbesondere nach jedem Naseputzen; gebrauchte Taschentücher, benutztes Geschirr, Zahnbürsten usw. außer Reichweite aufbewahren; nicht in die Luft oder Hand, sondern in die Armbeuge niesen und das (sofern machbar) auch dem Kind beibringen.

Um einer Ansteckung vorzubeugen, sollte man außerdem große Menschenansammlungen und den Kontakt mit Erkrankten nach Möglichkeit meiden. (Kinderarztpraxen bieten z. B. oft einen separaten Wartebereich für Babys an.)

Im Winter sollte man das Kind immer warm genug anziehen. Kälte selbst verursacht zwar keine Erkrankung, lässt aber die Schleimhäute weniger widerstandsfähig gegen Krankheitserreger werden. Permanent kalte Hände und Füße erleichtern Viren das Eindringen in die Schleimhäute, so dass das Kind sich schneller erkältet.

Weitere Risikofaktoren für die Ansteckung sind Stress und unregelmäßiger Schlaf.

Um das Immunsystem zu stärken, ist eine vitaminreiche, ausgewogene Ernährung sehr wichtig. Bei Säuglingen ist dies bestmöglich gewährleistet, wenn sie gestillt werden. Die Muttermilch ist perfekt abgestimmt auf das Baby, welches neben allen wichtigen Nährstoffen und Hormonen auch Antikörper über diese erhält.

„Eine behandelte Erkältung dauert zwei Wochen, eine unbehandelte vierzehn Tage“

So lautet eine scherzhafte Weisheit, in der aber ziemlich viel Wahrheit steckt

Linderung der Beschwerden einer Erkältung bei Babys & Kindern

Glücklicherweise klingen die meisten Erkältungen wirklich innerhalb von ein bis zwei Wochen wieder ab, ohne dass es einer medizinischen Behandlung bedarf. Trotzdem gibt es einiges, was man tun kann, um die lästigen Symptome etwas zu lindern und den Heilungsverlauf zu unterstützen.

Trockene Heizungsluft reizt die angegriffenen Schleimhäute zusätzlich, was Viren wiederum das Eindringen in den Körper erleichtert. Das Raumklima verbessern können Schalen mit Wasser auf Heizung oder Ofen oder das Aufhängen nasser Handtücher. Auch Luftbefeuchter sind hier sehr hilfreich.

Ausreichendes Trinken ist besonders wichtig bei Krankheiten aller Art. Im Erkältungsfall greifen viele Menschen gerne zu Tee. Bei Babys ist damit aber Vorsicht geboten. Handelsübliche Teesorten aus dem Supermarkt enthalten meist wenig heilsame Substanzen, da sie oft aus der ganzen Pflanze stammen. Dann lieber Tees aus Heilkräutern, die speziell auf Babys abgestimmt sind. Diese wirken in der Regel besser und sind weniger schadstoffbelastet

"Vorsicht bei der zusätzlichen Trinkmenge"

Baby Erkältung Linderung

Es ist allerdings unbedingt darauf zu achten, dass das Baby keine zu großen Mengen trinkt! Zuviel Tee kann – genau wie Wasser – die noch nicht fertig ausgebildeten Nieren überlasten und sehr schnell zu einer Wasservergiftung führen, die im schlimmsten Fall sogar tödlich endet. Mehr zur Thema Trinkmenge bei Babys haben wir euch in diesem Beitrag zusammengestellt:

Trinkmenge Baby – wie viel muss ein Baby trinken

Als unbedenklich gilt  im Alter von 1 bis 15 Wochen eine Menge von 20 Millilitern auf einmal und 50 Millilitern innerhalb von 24 Stunden. Ein Baby, das zwischen 16 und 20 Wochen alt ist, darf maximal 50 Milliliter auf einmal und 100 Milliliter innerhalb von 24 Stunden trinken. Ab 6 Monaten, sofern mit Beikost begonnen wird, darf das Baby auch größere Mengen trinken.

Geeignete Teesorten sind Fenchel, Kamille, Hibiskus, Hagebutte, Anis und Roiboos. 

Nicht geeignet sind Grüner und Schwarzer Tee, da sie Koffein enthalten. Pfefferminztee, ein beliebtes Hausmittel, dürfen Babys auf keinen Fall trinken! Das enthaltene Menthol kann einen Atemstillstand verursachen.

Daher sind ätherische Öle, die oft in Erkältungspräparaten enthalten sind, generell Tabu für Kinder unter zwei Jahren! Dies gilt beispielsweise für Erkältungsbalsam, Chinaöl und Badezusätze – auch wenn gar kein Hautkontakt besteht, sondern deren Dämpfe lediglich eingeatmet werden.

Ein weiteres Hausmittel, das Kinder unter einem Jahr auf keinen Fall bekommen dürfen, ist Honig (oder Ahornsirup). Dieser an sich wertvolle Naturstoff kann ein Bakterium enthalten, das sich im noch unreifen Darm des Babys ansiedelt und dort ein lähmendes Gift bildet. Tritt dieses dann in den Blutkreislauf über, sind Tod oder bleibende Schäden die wahrscheinlichen Folgen.

Eine hilfreiche Alternative bei Erkältung ist das Inhalieren mit Kochsalzlösung. Außerdem kann man dem kleinen Patienten speziell für Babys entwickelte Nasentropfen verabreichen, die abschwellend wirken. Es empfiehlt sich, die gereizte Haut um die Nase herum regelmäßig einzucremen (beispielsweise mit Vaseline), um ein wund werden vorzubeugen.

Tut sich das Baby im Schlaf schwer mit der Atmung, ist es hilfreich, den Kopf etwas höher zu lagern. So kann auch der Schleim leichter abgehustet werden.

Wann mit dem Kind zum Arzt?

Baby Erkältung Arzt

Dauert die Erkältung länger als gewöhnlich, oder treten unklare Beschwerden auf, sollte man sein Kind ärztlich untersuchen lassen.

Mit einem Baby sollte man zum Arzt, wenn es das Trinken verweigert, anhaltend schreit, extrem schlapp bis apathisch ist, Dauerhusten hat oder das Fieber über 38,5 Grad ansteigt.

Babys unter 6 Monaten sollten mit Erkältung vorsichtshalber immer einem Kinderarzt vorgestellt werden.

Bei 5 Prozent aller Kinder zwischen 5 Monaten und 6 Jahren kommt es mindestens einmal zu einem Fieberkrampf. Dabei wirkt das Kind abwesend, fängt plötzlich unkontrolliert an zu zucken, verdreht die Augen und kann sogar kurz bewusstlos werden. In diesem Fall bitte sofort den Notarzt  verständigen!

Fazit – Erkältung bei Babys & Kindern

So lästig eine Erkältung auch ist – meist klingt sie ohne Behandlung und komplikationslos wieder ab.

Und vielleicht tröstet mitleidende Eltern ja der Gedanke daran, dass jeder durchgestandene Infekt das Immunsystem ihrer kleinen Lieblinge stärkt und so Erkrankungen künftig immer besser abgewehrt werden können.

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